Overnight

USA

Die US-Aktienmärkte haben sich am Donnerstag im Handelsverlauf von ihrer anfänglichen Schwächephase erholt. Daten signalisierten einen robusten Arbeitsmarkt und einen beschleunigten Preisauftrieb in den USA. So ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet gefallen. Die Erzeugerpreise stiegen im März um 2,1%, verglichen mit 1,6% im Vormonat. Bereits am Mittwoch hatten überraschend hohe Verbraucherpreise die Hoffnung auf bald sinkende Zinsen weiter schwinden lassen. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,01% bei 38’459 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,7% aufwärts auf 5199 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg 1,7% auf 18’308 Punkte.

Unter den Einzelwerten rückte der Pharmasektor wegen Übernahmemeldungen in den Blick. So sprangen die Aktien von Alpine Immune Sciences um knapp 37% hoch, nachdem Vertex Pharmaceuticals mitgeteilt hatte, den Entwickler von Nierenmedikamenten für 65 $ je Aktie oder rund 4,9 Mrd. $ in bar übernehmen zu wollen. Vertex gewannen 0,7%.

Die Anteilscheine von Janux Therapeutics kletterten 12%. Der Arzneimittelhersteller prüft offenbar verschiedene Optionen, darunter auch einen Verkauf, nachdem grössere Pharmaunternehmen Übernahmeinteresse bekundet hätten. Die Titel von Rallybio schnellten 83% hoch. Das Biotech-Unternehmen hatte eine Partnerschaft mit Johnson & Johnson sowie ein Kapitalinvestment des Pharmakonzerns von 6,6 Mio. $ bekannt gegeben. Die J&J-Papiere verloren 0,9%.

Die Aktien von Amazon erklommen ein Rekordhoch und legten am Ende um 1,7% zu. Der vorherige Höchststand war während der Coronakrise im Juli 2021 erreicht worden. Der Chef des Einzelhandelsriesen, Andy Jassy, hatte sich in einem Brief an die Aktionäre zuversichtlich mit Blick auf die KI-Strategie des Konzerns geäussert. Spitzenreiter im Dow mit einem Kursplus von 4,3% waren Apple. Sie stiegen auf das höchste Niveau seit drei Wochen. Um die schleppenden Computerverkäufe anzukurbeln, bereite der Technologiekonzern die Überarbeitung seiner gesamten Mac-Produktlinie mit einer neuen Familie eigener Prozessoren mit Bezug zum Thema künstliche Intelligenz vor, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider geschrieben hatte.

Die Titel von Nike legten 3,4% zu. Die Analysten der Bank of America sprachen für die Aktien des Sportartikelkonzerns eine Kaufempfehlung aus und erhöhten ihr Kursziel.

Die Valoren von Morgan Stanley fielen 5,3%, nachdem das «Wall Street Journal» berichtet hatte, dass die Vermögensverwaltungssparte der Investmentbank von mehreren Bundesbehörden wegen ihrer Kundenprüfungspraktiken und möglicher Geldwäscherisiken untersucht werde.

Asien/Pazifik

In Asien zeigen sich die Aktienmärkte mehrheitlich uneinheitlich. In Tokio steigt der Nikkei 225 um 0,3%, und der breiter gefasste Topix dreht 0,4% ins Plus. Auf dem chinesischen Festland dagegen verliert der CSI 300 rund 0,3%, und der Shanghai Composite gibt 0,1% ab. Der Hang Seng fällt 1,7%, und der koreanische Kospi tendiert 1% tiefer. In Australien verlieren der ASX 200 und der ASX 300 je rund 0,4%.

Futures

Keine klare Richtung geben die Futures vor. Die Terminkontrakte auf den Euro Stoxx 50 verlieren 0,02%, diejenigen auf den S&P 500 tendieren 0,04% höher.

News Vorbörse Schweiz

Luzerner Kantonalbank (LUKB): Das Zentralschweizer Institut hat den Gewinn im ersten Quartal um 22% auf 74,8 Mio. Fr. gesteigert. Dazu beigetragen hat ein ausserordentlicher Ertrag von 32,3 Mio. Fr. aus dem Verkauf der Immobiliensparte der Fundamenta Group an den Immobilienkonzern Swiss Prime Site. 25 Mio. Fr. davon flossen in die Reserven. Der Geschäftserfolg der Kantonalbank stieg zwischen Januar und März 9,2% auf 76,6 Mio. Fr. Der Geschäftsertrag wiederum wuchs massgeblich dank des Zinsgeschäfts 4,5% auf 156,7 Mio. Fr. Ein höherer Personalbestand liess aber auch die Kosten steigen. Im Geschäft mit Firmenkunden konnte LUKB zulegen, was gemäss der Bank unter anderem eine Auswirkung der Übernahme von Credit Suisse durch UBS im vergangenen Jahr ist. (Lesen Sie hier mehr dazu.)

Flughafen Zürich: Über den Flughafen Zürich sind im März 12,4 Mio. Passagiere gereist. Das sind 12,4% mehr als im März des Vorjahres. Zum Passagieranstieg beigetragen hat das Osterwochenende, das teilweise in den März fiel. Das Passagieraufkommen am grössten Schweizer Flughafen lag im vergangenen Monat bei 96,6% des Stands von März 2019, dem letzten Vergleichsmonat vor Beginn der weltweiten Coronapandemie. (Lesen Sie hier mehr dazu.)

Leonteq: Die Derivatboutique wird weiter mit der Regionalbankengruppe Raiffeisen zusammenarbeiten. Die Kooperation bei strukturierten Produkten wird bis 2030 verlängert. Wie bereits bekannt übernimmt Raiffeisen künftig Emission, Absicherung und Vertrieb eines Teils ihrer strukturierten Produkte über die eigene Plattform. Leonteq will weiterhin die von Raiffeisen ausgegebenen Produkte über den eigenen Vertriebskanal in der Schweiz, Europa und Asien vertreiben. (Lesen Sie hier mehr dazu.)

Alpiq: Der Energiekonzern beteiligt sich zur Mehrheit am finnischen Wasserstoffproduzenten P2X Solutions. Über finanzielle Konditionen bestehen keine Angaben. Die Beteiligung werde hauptsächlich durch eine Kapitalerhöhung sowie den Kauf des Minderheitsanteils eines bisherigen institutionellen Investors eingegangen, hiess es. Alpiq wird zunächst 54,9% der Aktien von P2X halten, hat aber die Option, die Beteiligung bis Ende 2028 auf 100% aufzustocken. Das finnische Unternehmen ist auf die Produktion und den Vertrieb von grünem Wasserstoff und synthetischen Treibstoffen spezialisiert.

Peach Property: Die Noch-Verwaltungsräte Klaus Schmitz, Peter Bodmer und Christian De Prati treten anlässlich der nächsten Generalversammlung nicht mehr zur Wiederwahl an. Das in Deutschland tätige Immobilienunternehmen will den Verwaltungsrat in Gänze auswechseln. Die vorgeschlagenen neuen Mitglieder des Aufsichtsgremiums sollen Michael Zahn (Präsident), Annette Berner, John Ruane, Beat Frischknecht und Cyrill Schneuwly, Ex-CEO von Intershop, sein. (Lesen Sie hier mehr dazu.)

Cosmo: Das Biopharmaunternehmen hat unter anderem die neueste, KI-basierte Generation der Software für das Endoskopiesystem GI Genius vorgestellt. Cosmo arbeitet dabei mit dem US-Partner Medtronic zusammen. Die Software ColonPro vermag KI-gestützt Polypen besser zu erkennen.

Spexis: Für das angeschlagene Biotech-Unternehmen hat das Bezirksgericht Basel-Landschaft die provisorische Nachlassstundung um vier Monate bis zum 8. August verlängert. (Lesen Sie hier mehr dazu.)

Vorbörsenkurse von Julius Bär

Wichtige Ereignisse vom 12. April 2024

Schweiz

Sonstige Termine

International

Konjunktur

Ausblick – Unternehmen

Eine weitere geschäftige Woche mit zahlreichen Abschlüssen steht Investoren in Schweizer Papieren ins Haus.

Am Montag legt Bystronic die Umsatzzahlen für das erste Quartal vor, Sulzer den Auftragseingang für diesen Zeitraum. Der Industriekonzern Sulzer hat im Februar über einen sehr guten Jahresauftakt berichtet.

Am Dienstag folgen für das erste Quartal Umsatzzahlen von Sika, ein Update von Cicor, ein Trading Update von DocMorris sowie am Abend das Ergebnis von Villars. Der Bauchemiekonzern Sika hat zuletzt profitabler gewirtschaftet. Die Onlineapotheke DocMorris hofft auf mehr Einnahmen aus dem elektronischen Rezept in Deutschland.

Lalique, R&S sowie SHL haben für Mittwoch die Vorlage der Jahresbilanz 2023 geplant. Das Luxusgüterunternehmen Lalique hat bereits vorab von einem schwierigen abgelaufenen Geschäftsjahr berichtet. Spannend wird der Ausblick, den die neue CEO Nina Müller, Ex-Chefin von Jelmoli, vorlegen wird. 

Am Donnerstag folgen Schindler und ABB mit ihren Ergebnissen für das erste Quartal. Gurit liefert am selben Tag die Umsatzzahlen für die Monate Januar bis März. Zum Showdown kommt es am Nachmittag bei SoftwareOne auf der ausserordentlichen Generalversammlung: Die Gründeraktionäre wollen dann die Abwahl des Verwaltungsrats erreichen, das amtierende Management und einige Stimmrechtsberater haben sich bereits dagegen positioniert.

Die Woche beschliesst Comet mit einem Update für das erste Quartal. Der Spezialist für Hochfrequenz- und Röntgentechnologie könnte von der weltweiten Nachfrage nach Chips für künstliche Intelligenz (KI) profitieren.

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