Der FuW-Morgen-Report vom 30. April 2024Was Sie über den heutigen Börsentag wissen müssen
Vorbörsen-News zu Logitech, Straumann, Clariant und weiteren Unternehmen, die Vorbörsenkurse sowie die Entwicklung der Märkte in den USA und in Asien.
Overnight
USA
In den USA dominieren diese Woche die Quartalszahlen die Börsen, zudem informiert die Notenbank Fed am Mittwoch über ihre Geldpolitik. In Antizipation, dass die Unternehmenszahlen gut ausfallen werden, haben Investoren bereits am Montag zugegriffen. Der Dow Jones Industrial hat 0,4% auf 38’386,09 Punkte zugelegt. Der marktbreit gefasste S&P 500 hat 0,3% gewonnen und notiert neu bei 5116,17 Zählern. Der technologielastige Nasdaq 100 ist 0,4% auf 17’782,72 Punkte gestiegen.
Besonders im Fokus hat am Montag aber eine Aktie gestanden, deren Höhenflug nicht auf neue Zahlen, sondern einen Medienbericht zurückzuführen ist: Tesla sind 15,3% vorgerückt. Der Elektrofahrzeughersteller habe eine wichtige Hürde für die Zulassung seiner Fahrerassistenzsysteme im chinesischen Markt genommen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg (mehr dazu hier).
Apple legt am Donnerstag Zahlen vor. Das Analysehaus Bernstein Research hat die Titel auf «Outperform» hochgestuft, die Nachfrageschwäche in China sei nur temporär und nicht strukturell. Die Titel rückten 2,5% vor.
Der Flugzeugbauer Boeing ist bei seinem ersten Anleihenverkauf nach der Bekanntgabe eines Quartalsverlusts und eines Zahlungsmittelverbrauchs von 3,9 Mrd. $ auf eine hohe Nachfrage gestossen. Die Valoren sind 3,8% avanciert.
Intel (–1,6%) mussten dagegen weiter Federn lassen. Bereits am Freitag ist der Anteilschein des Chipherstellers nach einem enttäuschenden Ausblick auf das laufende Quartal um gut 9% eingebrochen.
Asien/Pazifik
Am Dienstag präsentiert sich an den asiatisch-pazifischen Börsen kein einheitliches Bild. In Japan, Korea und Australien legen die Kurse zu, während in Hongkong und China Abgaben zu verbuchen sind. Der japanische Nikkei 225 klettert 1,1%, und der breiter gefasste Topix rückt 1,8% vor. Der südkoreanische Kospi avanciert 0,6%. Der australische S&P/ASX 200 notiert 0,3% im Plus.
Der Hang Seng in Hongkong tendiert mit –0,1% knapp im roten Bereich. Ausgeprägter sind die Verluste in China. Der Leitindex CSI 300 hat im späten Handel 0,35% verloren, der Shanghai Composite gibt 0,2% ab.
Futures
Der Terminkontrakt (Future) auf den S&P 500 notiert am Dienstagmorgen mit – 0,12% im Minus. Die Futures auf den Euro Stoxx 50 sowie auf den deutschen Dax werden praktisch zum Vortagesniveau gehandelt. Auf den Schweizer SMI handelt der Kontrakt 0,16% unter dem Schlussniveau vom Montag.
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News Vorbörse Schweiz
Logitech: Zwischen Januar und März, dem letzten Quartal des Geschäftsjahres des Herstellers von Computerzubehör, hat der Umsatz 5% auf 1,01 Mrd. $ zugelegt. Davor war er rund zwei Jahre lang geschrumpft. Der bereinigte operative Gewinn (Ebit, Non-GAAP) verdoppelte sich im Schlussquartal annähernd auf 158,6 Mio. $. Der Gewinn vervierfachte sich auf 167,6 Mio. $ (Vorjahr 41,5 Mio. $) (lesen Sie hier mehr).
Straumann: Der Hersteller von Dentalimplantaten hat im ersten Quartal einen Umsatz von 643,8 Mio. Fr. erzielt. Erwartet wurden 628 Mio. Fr. Straumann bestätigt den Ausblick und rechnet mit einem Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich sowie einer operativen Gewinnmarge von 26% (mehr dazu hier).
Clariant: Nach dem Ende eines Bioethanolprojekts weist der Chemiekonzern für das erste Quartal im Vergleich zum Vorjahr einen um 16% tieferen Umsatz von 1,01 Mrd. Fr. aus. Der Betriebsgewinn auf Stufe Ebitda ist hingegen 4% auf 173 Mio. Fr. gestiegen. Die Ebitda-Marge hat damit 17,1% erreicht und ist bereits in den für das Gesamtjahr angestrebten Bereich von 17 bis 18% geklettert (mehr Informationen finden Sie hier).
SIG Group: Der Umsatz des Verpackungsherstellers ist im ersten Quartal 1% auf 721,5 Mio. € gefallen. Der bereinigte operative Gewinn Ebitda ist 11,3% auf 155,2 Mio. gesunken, die Ebitda-Marge hat noch 21,5% betragen (Vorjahresperiode 24,0%). Der Gewinn von 39,7 Mio. € ist überproportional tiefer ausgefallen (–38,6%). Die Analysten hatten mehr erwartet. (Lesen Sie hier mehr dazu.)
Leclanché: Der Batteriehersteller verschiebt einmal mehr die Publikation seines Jahresberichts, dieses Mal auf Ende Mai. Gemäss provisorischen Zahlen beträgt der Verlust 67,5 Mio. Fr. (Vorjahr 85,6 Mio.). Die Kundeneinnahmen beliefen sich auf 17,1 Mio. Fr., nach 18 Mio. im Vorjahr. (Lesen Sie hier mehr dazu.)
Newron: Das Biotech-Unternehmen meldet positive Ergebnisse der Phase-II/III-Studie (008A), in der sein Wirkstoff Evenamide an Schizophreniepatienten getestet wurde.
Relief Therapeutics: Das Biotech-Unternehmen weist für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 einen deutlich höheren Verlust von 98,2 Mio. Fr. aus (Vorjahr 50,8 Mio.). Die Barmittel betrügen noch 14,6 Mio. Fr. (Lesen Sie hier mehr dazu.)
Also: Der IT-Grosshändler wird ab 1. Mai von Wolfgang Krainz als CEO geführt. Er ist seit 2016 bei Also und derzeit Regional Chief Customer Officer Austria and Central and Eastern Europe. Der jetzige CEO Gustavo Möller-Hergt wird Verwaltungsratspräsident bleiben.
Wisekey: Der Anbieter von Sicherheitslösungen in der Informatik erhält vom Börsenbetreiber SIX eine Verlängerung für die Publikation des Geschäftsberichts 2023 bis 31. Mai.
Vaudoise: Der Versicherer kauft für einen nicht genannten Betrag Prevanto, die in der Beratung von Vorsorgeeinrichtungen tätig ist.
Sandoz: Der Generikahersteller hat sich in einem Patentstreit mit Amgen geeinigt. Seine beiden Mitte März zugelassenen Biosimilars zur Behandlung von Osteoporose und Knochenkrebs können damit spätestens Ende Mai 2025 auf den Markt kommen. Auf die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr hat die Einigung keine Auswirkung.
Helvetia: Für 2023 weist Helvetia eine Kapitalquote (SST-Quote) von 288% aus. Im Jahresergebnis 2023 hatte der Versicherer eine SST-Quote von «über 280%» versprochen. Dank der «resilienten finanziellen Lage» bekräftigt die Gruppe zudem, dass sie von 2021 bis 2025 Dividenden von 1,65 Mrd. Fr. ausschütten wolle.
Xlife Sciences: Der Wert des Portfolios der Beteiligungsgesellschaft ist 2023 gemäss dem Beratungsunternehmen Cylad Experts auf 611,7 bis 747,8 Mio. Fr. gestiegen (Vorjahr: 576 bis 704,5 Mio. Fr.). Xlife hat Ende 2023 einen Börsenwert von 285 Mio. Fr. aufgewiesen.
Vorbörsenkurse von Julius Bär
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Wichtige Ereignisse vom 30. April 2024
Schweiz
03:00 Logitech: Ergebnis Q4 (Conf. Call 14.30 Uhr)
07:00 Clariant: Update Q1 (Conf. Call 15.00 Uhr)
07:00 Leclanché: Ergebnis 2023
07:00 Relief: Ergebnis 2023
07:00 SIG Group: Trading Statement Q1 (Conf. Call 09.00 Uhr)
07:00 Straumann: Ergebnis Q1 (Conf. Call 10.30 Uhr)
07:00 Swiss: Ergebnis Q1 (Conf. Call 09.00 Uhr)
08:00 Glencore: Produktionsbericht Q1
09:00 SNB: Finanzierungsrechnung Schweiz
09:00 KOF Konjunkturbarometer April
18:00 EEII: Ergebnis 2023
Sonstige Termine:
McDonald’s Suisse: Jahres-MK (09.00 Uhr, Zürich)
WEKO: Jahres-MK (09.30 Uhr)
BC Jura: GV (18.30 Uhr)
Sandoz: GV (10.00 Uhr)
International
02:00 KOR Samsung Electronics Q1-Zahlen (detailliert)
05:00 GBR HSBC Holdings Q1-Zahlen
06:50 ESP Banco Santander Q1-Zahlen
07:00 DEU Covestro Q1-Zahlen
07:00 DEU Vonovia Q1-Zahlen (7.30 h Call)
07:00 DEU Lufthansa Q1-Zahlen (detailliert)
07:00 AUT OMV Q1-Zahlen
07:00 FRA Capgemini Q1-Umsatz
07:00 FRA Rexel Q1-Umsatz
07:00 DEU Fuchs Q1-Zahlen (10.00 h Pk, 12.00 h Analystenkonferenz)
07:15 FRA Air France Q1-Zahlen
07:30 DEU Deutz Q1-Zahlen
07:30 DEU Adidas Q1-Zahlen
07:30 DEU Volkswagen Q1-Zahlen
07:30 FRA Thales Q1-Zahlen
07:30 DEU Fielmann Q1-Zahlen (detailliert) (10.00 h Bilanz-Pk)
07:30 DEU Mercedes-Benz Q1-Zahlen
08:00 SWE Vattenfall Q1-Zahlen
08:00 DEU MTU Aero Engines Q1-Zahlen
08:00 CHE Coca-Cola HBC AG Q1-Zahlen
08:00 FIN Fortum Q1-Zahlen
08:00 IRL Bank of Ireland Q1-Umsatz
08:00 DEU Stellantis Absatz und Umsatz Q1
10:00 DEU Commerzbank Hauptversammlung (online), Frankfurt/M.
10:00 NLD Qiagen Call zu den Q1-Zahlen (15.00 h Analystenkonferenz)
10:00 DEU Knorr-Bremse Hauptversammlung München
12:30 USA 3M Q1-Zahlen
12:30 USA GE Healthcare Technologies Q1-Zahlen
12:55 USA Coca-Cola Q1-Zahlen
14:30 USA PayPal Q1-Zahlen
15:00 USA Citigroup Hauptversammlung
15:00 FRA Air Liquide Hauptversammlung
22:00 USA Amazon Q1-Zahlen
22:05 USA Starbucks Q1-Zahlen
22:05 USA Mondelez International Q1-Zahlen
22:05 USA Stryker Q1-Zahlen
22:15 USA AMD Q1-Zahlen
USA Paccar Q1-Zahlen
USA American Tower Q1-Zahlen
USA American Express Investor Day
USA Eli Lilly Q1-Zahlen
USA Corning Q1-Zahlen
DNK Royal Unibrew Q1-Zahlen
DNK Carlsberg Q1-Zahlen
ESP CaixaBank Q1-Zahlen
FRA Imerys Q1-Zahlen
USA Air Products and Chemicals Q2-Zahlen
Konjunktur
01:30 JPN Arbeitslosenquote 3/24
01:50 JPN Industrieproduktion 3/24 (vorab)
01:50 JPN Einzelhandelsumsatz 3/24
03:30 CHN PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 4/23
03:45 CHN Caixin PMI Verarbeitendes Gewerbe 4/24
06:30 NLD Verbraucherpreise 4/24 (vorab)
07:00 JPN Wohnungsbaubeginne 3/24
07:30 FRA Konsumausgaben 3/24
07:30 FRA BIP Q1/24 (1. Veröffentlichung)
08:00 DEU Aussenhandelspreise 3/24
08:00 DEU Monatliche Arbeitsmarktstatistik (Erwerbstätige, Erwerbslose,
08:00 DEU Umsatz im Einzelhandel 3/24
08:30 HUN BIP Q1/24 (1. Veröffentlichung)
08:45 FRA Verbraucherpreise 4/24 (vorab)
08:45 FRA Erzeugerpreise 3/24
09:00 ESP BIP Q1/24 (1. Veröffentlichung)
09:00 AUT BIP Q1/24
09:00 CZS BIP Q1/24 (1. Veröffentlichung)
09:00 AUT Verbraucherpreise 4/24 (vorab)
09:55 DEU Arbeitslosenzahlen 4/24
10:00 DEU BIP Q1/24 (1. Veröffentlichung)
10:00 ITA BIP Q1/24 (1. Veröffentlichung)
10:30 PRT BIP Q1/24 (1. Veröffentlichung)
11:00 EUR BIP Q1/24 (1. Veröffentlichung)
11:00 ITA Verbraucherpreise 4/24 (vorab)
11:00 EUR Verbraucherpreise 4/24 (vorab)
14:30 USA FHFA-Index 2/24
15:45 USA MNI Chicago PMI 4/24
16:00 USA Verbrauchervertrauen 4/24
Ausblick – Rohstoffe
Der Ölpreis hat sich in den vergangenen Tagen vergleichsweise stabil entwickelt. Für den Future auf das Fass der Nordseesorte Brent wurden am Montagnachmittag rund 87.80 $ bezahlt, etwa so viel wie am Donnerstag vergangener Woche. Über 90 $ je Fass kostete der Brent-Future zuletzt Mitte April.
Die Ölmärkte gehen weiterhin davon aus, dass das Geschehen an den Konfliktherden im Nahen Osten nicht eskalieren wird. Diese Erwartung wird derzeit genährt durch Gespräche bezüglich einer Waffenruhe im Gazastreifen. «Ohne weitere aktuelle Nachrichten lässt ein mögliches Abkühlen der Situation in Gaza die Ölpreise sinken», sagte John Evans vom Ölbroker PVM zur Nachrichtenagentur Reuters.
Für eine Seitwärtsbewegung beim Öl sprechen auch die Erwartung eines starken Dollars – der Öl für Händler in anderen Währungen teurer macht – sowie die verhaltene Nachfrage aus China. Chinas Industrie scheint letzten Daten für den März zufolge zu schwächeln.
Für den Ölpreis wie auch den Goldpreis von Interesse ist die anstehende Zinssitzung der amerikanischen Notenbank Fed, über deren Resultate am Mittwoch orientiert werden soll. Erwartet wird, dass der Offenmarktausschuss die Schwankungsbreite des Leitzinses zwischen 5,25% und 5,5% belassen wird. Die Anfang Jahr noch ausgeprägte Erwartung von Zinssenkungen im weiteren Verlauf des Jahres hat sich zuletzt stark relativiert.
Der Goldpreis scheint sich aber vom Zinsausblick abgekoppelt zu haben. Obwohl hohe beziehungsweise länger als erwartet erhöht gehaltene Zinsen den Goldpreis tendenziell belasten, hat Gold über das Wochenende wieder zugelegt. In der vergangenen Woche war der Preis um 2% gesunken.
Am Montagnachmittag notierte die Feinunze Gold zu 2333 $. Seit Anfang Januar hat das Edelmetall 13% zugelegt. Zurückgeführt wird dies auf Goldkäufe durch Notenbanken und eine stabile Nachfrage aus asiatischen Ländern. Auch die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten haben die Goldnachfrage tendenziell steigen lassen.
Kommt es im Gazastreifen tatsächlich zu einer Entspannung, könnte dies den Goldpreis eher sinken lassen. Der Preisrückgang vergangene Woche wurde auf Bemühungen der USA zurückgeführt, die Lage im Gazastreifen zu beruhigen.
Zurückgefallen ist der Kakaopreis. Der Future auf dem mehrheitlich aus Westafrika stammenden Agrarprodukt ist von seinem Rekordwert von über 11’000 $ auf 9915 $ am Montagnachmittag zurückgefallen. Hedgefonds haben Long-Positionen zurückgefahren: Hintergrund sind Regenfälle in den Hauptanbaugebieten, die Hoffnungen auf bessere Ernten nähren. Der Kakaopreis ist seit Anfang Jahr wegen schlechter Ernten vor allem in den Ländern Elfenbeinküste und Ghana sehr stark angestiegen.
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